Vorstellung des AWE-Moduls in einem kurzen Video:
AWE: Degrowth und Postwachstum im Kontext der Klimakrise: Forschung – Politik – Praxis - Valentin Sagvosdkin
Wie kann soziales Wohlergehen innerhalb planetarer Grenzen ermöglicht werden? Angesichts der Dringlichkeit sozial-ökologischer Vielfachkrisen stellt sich die Frage, ob die politisch bisher verfolgten Green Growth-Strategien ausreichen. Mit Schlagworten wie Donut-Ökonomie, Wellbeing-Economy, Beyond Growth, A-, Post- und Degrowth werden daher Ansätze diskutiert, wie wirtschaftliche Strukturen resilienter und wachstumsunabhängiger gestaltet werden können. Die Konzepte können als transdisziplinäre Forschungsfelder, als transformative Praxiskonzepte oder als politische Programme betrachtet werden.
Degrowth wird häufig falsch als Schrumpfung „der Wirtschaft” oder als Rezession bezeichnet. Es geht im wissenschaftlichen Diskurs jedoch vielmehr um Fragen wie die folgenden: Wie können Wachstumsdynamiken angegangen werden und sinnvolles, selektives Wachstum die nachhaltige Transformation befördern? Wie können soziale und ökologische Policies kohärent zusammengedacht werden? Wie können nachhaltige Unternehmensmodelle aussehen, die unabhängig von Expansionsdruck Wohlstand schaffen? Im Seminar verschaffen wir uns einen Überblick über zentrale Begriffe, theoretische Perspektiven und unternehmerische Praxisbeispiele. Dabei sollen Kontroversen deutlich gemacht sowie Stärken und Schwächen der Ansätze kritisch reflektiert werden. An einem Termin ist Prof. Dr. Barbara Praetorius zu Gast zum Thema „Theorien und Praxis der Umweltpolitik”.
Besonderheit: Am zweiten Termin findet ein interaktiver Workshop „Climate Justice Literacy und Possibilismus” mit der innovativen Methode des „Klima Puzzles” satt: Das Konzept beruht auf den Zahlen und Fakten des Weltklimarats (IPCC) und vermittelt in spielerischer, interaktiver Weise in Kleingruppen die naturwissenschaftlichen und sozialen Zusammenhänge des Klimawandels. Der letzte Teil des Workshops ist handlungsorientiert und erarbeitet wirkungsvolles Handlungsansätze um die Klimakrise anzugehen. (Externer Referent: Alexander Repenning, Sozialwissenschaftler, Ökonom und Buchautor „Vom Ende der Klimakrise. Eine Geschichte unserer Zukunft” (2019). |